»Die Hoffnung ist ein mieses Schwein«,
du kannst es drehen wie du willst.
»Niewhcs seseim nie tsi gnunffoh eid.
Die Hoffnung ist ein mieses Schwein.«
Zwischen uns brennen Geschichten,
doch niemand kann sie greifen.
Von verlorenem Verstand
und von Bergen voller Leichen.
Von Abschied und Abschaum,
von Absicht und Abart.
Sie lassen mich frösteln bis ins Mark.
Von Srebrenicas Genozid,
von FGM aus Tradition,
vom Ehrenmord aus falschem Stolz,
vom Attentat im Bataclan.
Der Mensch ekelt mich an.
Das Gestern ausgelöscht, die Zukunft längst vertrieben,
doch Hitlerjunge Melchior schreibt Bücher und schwingt Reden.
Und wir fragen uns noch immer, ob wir's wagen,
ob wir's sagen, es ertragen, oder doch lieber vertagen.
Kein Geld für Brot und Medizin.
Missbrauchte Seelen im System.
Die Sklaven unserer Zeit ertrinken in Benzin.
Der Mensch ekelt mich an.
Und der traurige schwarze Mann
steht noch immer an seinem Stand.
Das Haupt gesenkt, das Glück verbannt
und mit dem Blick im Niemandsland.
Keine Lösung, nur der Pranger. Jeder bleibt für sich allein.
Hab mich an jenen Halm geklammert:
»Hoffnung ist ein mieses Schwein.«
Lügen, heulen, lärmen, hetzen,
lachen, witzeln, feixen, ätzen,
schießen, schlagen, stoßen, stechen,
morden, töten, brennen, brechen.
Lügen, lärmen, feixen, hetzen,
schießen, stoßen, morden, stechen.
Diesen Wahn könnt ihr nicht messen,
diese Schuld bleibt unvergessen.
Der Titel des Stücks wurde entliehen von G. Anders